Die Hormonspirale ist ein Verhütungsmittel, das in die Gebärmutter eingesetzt wird und dort dauerhaft das Hormon Gestagen abgibt. Sie gilt als sichere und nebenwirkungsarme Verhütungsmethode.
So funktioniert die Hormonspirale
Die Hormonspirale hat in etwa die Form eines großen „T“ und sie besteht aus einem flexiblen Kunststoff.
In dem senkrechten Teil befindet sich ein Vorrat des Hormons Levenorgestrel. Es handelt sich dabei um ein künstliches Gestagen, dass dem natürlichen Gelbkörperhormon sehr ähnlich ist.
Kleine Mengen des Hormons werden von der Hormonspirale kontinuierlich abgegeben und führen dazu, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals verdickt. So können die Spermien ihn nicht überwinden und so weder in die Gebärmutter noch zu dem befruchtungsfähigen Ei vordringen.
Der Eisprung wird durch die Hormonspirale nicht unterdrückt, das örtlich freigesetzte Gestagen sorgt jedoch dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut zurückbildet und sich eine befruchtete Eizelle dort nicht einnisten kann, falls es doch einem Spermium gelingt, den zähflüssigen Schleim zu durchdringen.
Einsetzen der Hormonspirale
Das Einsetzen der Hormonspirale erfolgt in der gynäkologischen Praxis und wird ambulant durchgeführt. Auf Wunsch kann vorher ein leichtes Schmerzmittel verabreicht werden. In einer Voruntersuchung überprüft der Gynäkologe, ob die Gebärmutter für das Einsetzen einer Hormonspirale geeignet ist. Außerdem müssen vor dem Einsetzen Infektion sowie natürlich eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Die Hormonspirale wird während der Menstruation eingesetzt und mit Hilfe eines Applikators in die Gebärmutter eingeführt. Dort entfaltet sie die Querarme und der Arzt überprüft mittels Ultraschall den passenden Sitz. Am unteren Ende der Spirale befinden sich zwei feine Rückholfäden aus Kunststoff, die abschließend auf die passende Länge gekürzt werden.
Nach etwa 6 bis 12 Wochen sollte der Sitz der Hormonspirale kontrolliert werden, danach sind etwa halbjährliche Kontrollen erforderlich.
Anhand der Rückholfäden, die die Frau selbst ertasten kann, sollte außerdem regelmäßig der Sitz überprüft werden.
Vor- und Nachteile der Hormonspirale
Die Verhütung mit der Hormonspirale bringt einige Vorteile, aber auch Nachteile mit sich.
Vorteile der Hormonspirale
- gut geeignet für langfristige Verhütung
- sehr hohe Wirksamkeit
- anders als bei der Pille können keine Einnahmefehler vorkommen
- besonders gut geeignet für Frauen, die keine Verhütung mit Östrogenen vertragen
- die Regelblutungen fallen oft schwächer und weniger schmerzhaft aus
- die Hormonspirale führt nicht zu einem Verlust der Libido
- geringeres Thrombose Risiko als bei der Pille
- keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Nachteile der Hormonspirale
Es gibt jedoch auch einige Nachteile der Hormonspirale:
- das Einlegen kann vor allem für junge Frauen etwas schmerzhaft sein
- die Spirale kann verrutschen oder unbemerkt abgestoßen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Sitz anhand der Rückholfäden zu überprüfen
- sollte es trotz der hormonspirale zu einer Schwangerschaft kommen, ist das Risiko einer Eileiter – oder Bauchhöhlenschwangerschaft leicht erhöht
Nebenwirkungen der Hormonspirale
Auch zu Nebenwirkungen kann es bei der Anwendung der Hormonspirale kommen.
So kann es zu Spannungsgefühlen in den Brüsten, Kopfschmerzen, Gewichtsveränderungen, Akne oder depressiven Verstimmungen kommen.
Insgesamt trete diese Nebenwirkungen jedoch seltener auf als bei anderen hormonellen Verhütungsmethoden.
Es können außerdem Schmierblutungen oder Zwischenblutungen auftreten. In manchen Fällen schwächt sich die Regelblutung deutlich ab oder bleibt ganz aus, was jedoch kein gesundheitliches Risiko darstellt.
Kosten der Hormonspirale
Die Kosten für die Hormonspirale liegen bei etwa 400,- € und werden in Österreich nicht von der Krankenkasse übernommen.