Thrombozyten sind Blutplättchen, die wichtig für die Immunabwehr und die Blutgerinnung sind. Wird ein Blutgefäß verletzt, bilden die Thrombozyten Zellklumpen, um die Wunde zu verschließen.
Bei diesem Vorgang setzen sie zudem Stoffe frei, die die Gerinnung des Blutes fördern. Insbesondere Leukämie- und Tumorpatienten, aber auch Patienten mit einem hohen Blutverlust nach schweren Unfällen oder Operationen sind sehr häufig auf Thrombozytenspenden angewiesen, um zu überleben.
Die Thrombozyten können auch aus einer Vollblutspende extrahiert werden, allerdings ist eine Thrombozytenspende ergiebiger, denn mit ihr erhält man etwa die sechsfache Menge durch eine einzige Spende.
Welche Voraussetzungen hat eine Thrombozytenspende?
Voraussetzung für eine Thrombozytenspende ist die Eignung als Blut- bzw. Blutplasmaspender. Dafür muss der Spender unter anderem über 18 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und gesund sein. Aus diesem Grund werden die potentiellen Spender in der Regel aus dem Kreis der regelmäßigen Blut- bzw. Blutplasmaspender ausgewählt.
Darüber hinaus ist eine Anzahl von über 250.000 Thrombozyten pro Mikroliter Blut des Spenders notwendig. Gesunde Menschen haben in der Regel zwischen 150.000 und 400.000 Thrombozyten pro Mikroliter Blut. Außerdem darf der Spender keine gerinnungshemmenden Mittel einnehmen und seine Venenverhältnisse müssen gut sein.
Eine besondere Schwierigkeit bei Thrombozytenspenden ist, dass das Spendenmaterial nur etwa fünf Tage haltbar ist.
Hinzu kommt, dass bei dem Empfänger und dem Spender nicht nur die Blutgruppe, sondern auch die HLA-Merkmale (Gewebemerkmale) passen müssen, damit es nicht zu Abstoßungsreaktionen kommt. Deshalb werden die Thrombozytenspender gezielt ausgewählt und sollten zeitlich flexibel sein.
Wie läuft eine Thrombozytenspende ab?
Der Ablauf einer Thrombozytenspende ist sehr ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende. Der Spender wird an eine spezielle Maschine angeschlossen, die ihm Blut aus einer Armvene abnimmt. Aus dem Vollblut werden die Thrombozyten herausgefiltert. Die restlichen Bestandteile des Blutes werden dem Spender gleich wieder zugeführt. Diese Prozedur dauert länger als eine Vollblut- oder Blutplasmaspende. Es sollten etwa 45 bis 70 Minuten eingeplant werden.
Im Anschluss sollte eine Ruhepause von einer halben Stunde eingelegt werden. Diese Zeit sollte auch dazu genutzt werden, um etwas zu essen und zu trinken. Die meisten Blutspendedienste bieten zu diesem Zweck einen kostenlosen Imbiss an.
Wie oft ist eine Thrombozytenspende möglich?
Thrombozyten können deutlich öfter hintereinander und damit auch wesentlich häufiger innerhalb eines Jahres gespendet werden als Vollblut.
Da die gespendeten Blutplättchen vom Körper erheblich schneller erneuert werden als gespendetes Blut. Zwischen den einzelnen Spenden sollten etwa vierzehn Tage liegen, in denen auch kein kein Vollblut und kein Blutplasma gespendet wird. Innerhalb eines Jahres sind maximal 26 Thrombozytenspenden möglich.
Aufwandsentschädigung: Geld verdienen mit einer Thrombozytenspende
Oftmals bekommt der Spender zusätzlich zu dem guten Gefühl, kranken Menschen mit seiner Spende geholfen zu haben, und einem kostenlosen Gesundheitscheck auch eine monetäre Aufwandsentschädigung.
Deren Höhe ist nicht bei allen Spendediensten identsich. Die Aufwandsentschädigung für eine Thrombozytenspende fällt für gewöhnlich jedoch höher aus als für eine Spende von Vollblut oder Blutplasma. Das liegt auch daran, dass die Thrombozytenspende deutlich länger dauert als die anderen beiden Varianten. Über die genaue Höhe der Aufwandsentschädigung geben die entsprechenden Einrichtungen Auskunft.
Risiken einer Thrombozytenspende
Die Risiken bei einer Thrombozytenspende sind im Grunde die gleichen wie bei einer Vollblutspende. Dazu gehören Nervenirritationen, Nachblutungen und die Bildung von Blutergüssen an der Einstichstelle sowie Kreislaufprobleme nach der Spende.
Ansonsten ist eine Thrombozytenspende sogar noch schonender und besser verträglich als eine Vollblutspende, da nur die Thrombozyten entnommen werden und dem Körper die restlichen Blutbestandteile wieder zugeführt werden.
Für den Empfänger der Thrombozytenspende besteht das Risiko, dass mit dem Spendenmaterial Krankheiten auf ihn übertragen werden. Allerdings ist dieses Risiko in der heutigen Zeit sehr gering, da sowohl die Spender als auch die Spenden vielen Tests unterzogen werden, um mögliche Risikoquellen und Erreger aufzuspüren.
Insgesamt fallen die genannten Risiken für den Spender und für den Empfänger allerdings im Hinblick auf deren Nutzen nur kaum ins Gewicht. Denn mit den Thrombozytenspenden können Leben gerettet werden, indem Patienten unter anderem vor dem inneren Verbluten bewahrt werden.