Wasser in den Beinen – Ursachen, Krankheiten & Behandlung

Wichtig: Lassen Sie sich ärztlich beraten! Stockfoto-ID: 13791389 Copyright: alexraths/Bigstockphoto.com
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Wasser in den Beinen ist ein recht häufig vorkommendes Leiden. Besonders ältere Menschen bekommen bei längerem Stehen oder Sitzen und an sehr warmen Tagen die unangenehmen Wasseransammlungen vor allem rund um die Knöchel, an den Unterschenkeln und in den Füßen.

Aber auch Jüngere können von den Wasseransammlungen betroffen sein, die nicht nur unschön aussehen sondern auch sehr unangenehm sind und im schlimmsten Fall sogar Anzeichen schwerer Erkrankungen sein können.

Welche Symptome löst das Wasser in den Beinen aus?

Das hauptsächlichste Symptom sind Schwellungen der Beine und das daraus resultierende Spannungsgefühl und eine gewisse Schwere.

Das Gewebe an den betroffenen Stellen lässt sich eindrücken und anschließend bleibt eine deutliche Delle zurück, die erst langsam wieder verschwindet. Die Schuhe passen nicht mehr, die Ränder der Strümpfe schneiden ein. Manchmal lösen die Ödeme aber auch mehr oder weniger starke Schmerzen aus.

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Welche Ursachen hat das Wasser in den Beinen?

Die Ursachen für Wasseransammlungen können recht vielfältig sein. Warum sie aber hauptsächlich in den unteren Extremitäten vorkommen, hängt mit der Anatomie des menschlichen Körpers zusammen. Die Beine sind am weitesten vom Körperzentrum entfernt und der Weg der Körperflüssigkeiten aus den Beinen zurück ist weit und außerdem ist großer Druck zu überwinden, um diese wieder nach oben zu pumpen.

Es ist überhaupt nur möglich, weil durch unsere Atmung ein Unterdruck erzeugt wird und die Beinmuskeln die Gefäße zusammen drücken und die Flüssigkeit so nach oben bewegen. Zusätzlich müssen auch noch die Venenklappen funktionieren und verhindern, dass die nach oben wandernde Flüssigkeit wieder in die Beine zurückfließen kann.

Funktioniert dieser Rücklauf, zum Beispiel durch eine zu flache Atmung, durch zu wenig Bewegung und zu schwache Muskulatur, durch Aderverengungen und Krampfadern, durch defekte Venenklappen oder durch ungünstige Beinhaltungen nicht richtig, dann entsteht ein Stau von Wasser und Lymphe im Gewebe der Beine und Füße.

Aber auch das Bindegewebe (die Faszien) in den Beinen spielen eine Rolle. Sind die Faszien verklebt oder verdreht, dann begünstigt auch das einen Flüssigkeitsstau. Aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebserkrankungen und Herzschwäche können die Ursache von Wassereinlagerungen in den Beinen sein.

Wie kann Wasser in den Beinen behandelt werden?

Die Behandlung richtet sich natürlich nach der Ursache des Leidens. Wenn die Wassereinlagerung zum Beispiel eintritt, wenn der Betroffene viele Stunden praktisch bewegungslos im Flugzeug, Bus, im Auto oder am Computer gesessen hat, dann hilt es schon, wenn er anschließend einige Zeit die Beine hoch legt, um den Stau wieder aufzulösen. Auch ganz einfach auszuführende Gymnastikübungen können dabei helfen, das Wasser aus den Beinen zu bringen.

Dazu gehören zum Beispiel das Fußwippen- der abwechselnde Zehen-und Fersenstand und das Greifen mit den Zehen nach Gegenständen. Dadurch wird die Wadenmuskulatur gestärkt und das ist sehr hilfreich, um Wasseransammlungen zu verhindern oder wieder zum Verschwinden zu bringen. Auch Sportarten wie Nordic-Walking, Radfahren und Schwimmen sind gut. Wechselwarme Fußbäder und Güsse sowie Wassertreten erweitert die Gefäße.

Kommen Wassereinlagerungen in den Beinen immer wieder vor, helfen Umstellung der Ernährung auf salzärmere Kost sowie physikalische Maßnahmen wie Massagen und Lymphdrainagen. Der Arzt kann aber auch Medikamente wie leichte Diuretika verschreiben. Allerdings haben diese auch Nebenwirkungen, weshalb sie nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden sollten.

Es gibt aber wie erwähnt auch Fälle, bei denen die Wasseransammlungen in den Beinen Anzeichen anderer Erkrankungen sind und ihre Behandlung in erster Linie in einer Behandlung der Grunderkrankung besteht.

Chronische Herzschwäche ist zum Beispiel eine recht häufige Ursache für Ödeme in den Beinen. Hat das Herz nicht genug Pumpkraft, um das zum Herzen zurückströmende Blut weiter zu pumpen, bildet sich ein Rückstau bis in die kleineren Gefäße der Beine und Füße und in dessen Folge kommt es zu einer Druckerhöhung, durch die mehr Flüssigkeit ins Gewebe gedrückt wird. In dem Fall besteht die Behandlung in erster Linie darin, nach Möglichkeit die Herzschwäche zu behandeln.

Arbeiten die Nieren nicht mehr richtig und wird dadurch nicht mehr ausreichend Harn ausgeschieden, entstehen ebenfalls Wasseransammlungen in den Beinen. Das gleiche kann geschehen, wenn mit dem Harn zu viel Eiweiß ausgeschieden wird.

Die in den Blutgefäßen schwimmenden Eiweiß-Moleküle verhindern beim gesunden Menschen, dass zu viel Flüssigkeit ins Gewebe austritt. Meist einseitig kommen Wassereinlagerungen in den Beinen vor, wenn eine Venenschwäche vorliegt, oder ein Blutgerinsel den Abfluss verhindert. Letzteres kann Thrombosen auslösen und richtig gefährlich werden.

Deshalb ist es bei schmerzhaften Wassereinlagerungen an nur einem Bein sehr wichtig, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, der die genaue Ursache feststellt und sofort eine Behandlung einleitet. Auch Schwangere leiden gegen Ende der Schwangerschaft häufig an Wasser in den Beinen. Das kommt daher, dass das Gewicht des Babys die Gebärmutter auf das Becken drückt und den Blutkreislauf erschwert und außerdem das Bindegewebe während der Schwangerschaft schwächer wird. Diese Beschwerden verschwinden im allgemeinen nach der Geburt von selbst wieder.