Rezepte für Babys ab 12 Monate – Essanfänger – Tipps & Tricks

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Mit dem 12. Lebensmonat beginnt der Übergang vom Baby- ins Kleinkindalter. In dieser Phase macht das Baby entscheidende Entwicklungsschritte und dies betrifft auch die Ernährung. Die ersten Zähnchen ragen jetzt deutlich heraus und wollen gebraucht werden.

Das Kind beginnt sich für die Mahlzeiten der Erwachsenen und älteren Geschwister zu interessieren. Es merkt, dass sich die Speisen auf dem Familientisch von seinem Brei unterscheiden und möchte auch mal probieren.

Nicht selten verweigern die Kleinen dann das sonst so geliebte Gläschen oder den liebevoll pürierten Karottenbrei.

Sie zeigen auf den Teller der Eltern: Das wollen sie haben! Nach und nach wird die alltägliche Familienkost das Stillen an der Brust oder die Milchflasche ersetzen, weil das Kind seinen Hunger jetzt verstärkt über die feste Nahrung stillt.

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Wichtig: Gemeinsames Essen
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Für Dich stellen sich nun mehrere Fragen:

  • Was musst Du bei der Umstellung auf feste Nahrung beachten?
  • Kannst Du ihm schon größere Stücke geben, oder ist das noch zu schwierig für das Kleine?
  • Wie sieht gesunde Ernährung für ein Kleinkind eigentlich genau aus und wie bereitest Du sie am besten zu?

Hier bekommst Du Antworten auf diese Fragen und erhältst außerdem noch nützliche Tipps und einige Rezepte, die Du leicht zubereiten kannst und die Deinem Kleinen bestimmt schmecken werden.

Aller Anfang beginnt mit Neugierde

Die meisten Kinder sind so wissbegierig, dass es kaum Überredungskunst braucht, damit sie etwas von Mamas oder Papas Teller probieren. Und damit geht es auch meistens los: Das Kleine schaut neugierig, was Du denn da isst, zeigt darauf und gibt Dir zu verstehen, dass es auch gern mal versuchen will. Dann teilst Du einen ganz kleinen Bissen ab, vielleicht ein kleines Stück Kartoffel oder etwas anderes, was nicht so stark gewürzt ist und gut im Mund zergeht.

Du pustest demonstrativ auf die Gabel, damit Dein Kind versteht, dass auch Dein Essen warm ist und führst die Gabel vorsichtig zu seinem Mund. Dein Schatz macht zögerlich den Mund auf und nimmt von dem Bissen. Du lächelst aufmunternd und gibst ihm etwas Zeit, die neue Erfahrung auszukosten. Bei der nächsten Gabel öffnet es den Mund schon entschlossener.

Nach einer Weile ist es ist göttlich zu sehen, wie das Kleine dann den ganzen Oberkörper nach vorne reckt und den Mund weit aufmacht: Es will noch mehr. Das Eis ist gebrochen. Nun kann der Brei immer mehr vom Speiseplan verschwinden und Du musst Dir Gedanken machen, wie Du das Essen so gestaltest, dass auch Dein Baby problemlos daran teilnehmen kann.

Was ist bei kleinen Essanfängern zu beachten?

Der Magen Deines Kindes ist unausgefüllt in etwa so groß wie seine Faust. Das ist nicht besonders groß und darum können Kleinkinder auch keine großen Portionen verdrücken, sie brauchen mehrere kleine Mahlzeiten, die regelmäßig über den Tag verteilt sind. Dann ist ihre Verdauung nicht überlastet und die Kinder sind ausgeglichener, weil sie keine „Hungerzeiten“ überbrücken müssen.

Wenn Du Deinem Kind bisher vier Breimahlzeiten zubereitet hast, kannst Du nun insgesamt fünf oder vielleicht sechs Mahlzeiten geben, damit sich die Verdauungsorgane Deines Kindes sanft an die feste Nahrung gewöhnen.

Ab dem 12. Lebensmonat setzen sich die Mahlzeiten dann so zusammen: ein ausgewogenes Frühstück als Energieschub am Morgen, ein leckeres Mittagessen und ein nahrhaftes, aber leicht verdauliches Abendessen. Dazwischen werden den Kindern etwa zwei oder drei kleinere Snacks angeboten.

Die meisten Kinder trinken in dieser Zeit noch gerne an der Brust oder nehmen die Milchflasche. Für viele Kinder ist dies ein liebgewonnenes Ritual zum Beispiel vor dem Einschlafen, das sie entspannt und zur Ruhe kommen lässt. Das kann auch ruhig noch eine Weile so bleiben, während schon die feste Kost eingeführt wird.

Das Familienessen – ein schönes Ritual

Spätestens mit der Umstellung auf feste Nahrung nimmt Dein Kind an den gemeinsamen Mahlzeiten der Familie teil. Das ist für alle eine wunderbare Sache, denn beim gemeinsamen Essen entsteht Gemeinschaft. Ihr esst nicht nur zusammen, Ihr sitzt auch gemeinsam am Tisch und verbringt Zeit miteinander.

Vielleicht wünscht Ihr Euch vor dem Essen einen guten Appetit oder sprecht einen kleinen Tischspruch? Solche kleinen Rituale geben der Mahlzeit einen Rahmen und Dein Kind lernt die gemeinsame Zeit am Tisch wertzuschätzen.

Bald entstehen die ersten kleinen Gespräche und das stärkt die Eltern-Kind-Beziehung. Besonders schön ist es für die Kleinen, wenn sie den Löffel in die Hand bekommen und das Essen eigenständig zu sich nehmen dürfen. Mit den Fingern geht natürlich auch noch vieles.

Die meisten Kinder entdecken dann das Spiel mit dem Essen. Sie wollen die Nahrung auch in die Hand nehmen und erfühlen und das ist gut so, denn über ihren Tastsinn erfahren sie viel Wissenswertes über die Umwelt. Wenn der Löffel immer wieder vom Hochstuhl Richtung Boden „fliegt“, lernt Dein Kind eine Menge über das Verhältnis von Raum und Zeit. Das geschieht bestimmt nicht, um Dich zu ärgern und coole Eltern lachen dann eben mit.

Welche Gerichte essen Kinder ab dem 12. Lebensmonat?

Dein Kind braucht keine extra zubereiteten Gerichte, die Ihr Erwachsenen gar nicht esst. Im Gegenteil: Es wird ein ganz natürliches Verhältnis zum Essen entwickeln, wenn es die Familienmahlzeit mit Dir teilt.

Du kannst ihm einfach von den Gerichten geben, die Ihr auch für Euch auf den Tisch bringt. Das Gemüse oder die Nudeln werden am Anfang mit der Gabel ein wenig zerdrückt, das Fleisch schön klein geschnitten. Das reicht. Hier ein paar Tipps, die vor allem am Anfang nützlich sein könnten:

  • 1. Das Essen sollte nicht zu strak gewürzt sein. Das Geschmacksempfinden junger Kinder ist viel intensiver als das von Erwachsenen. Scharfe Speisen können die Darmschleimhaut reizen und das führt zu Bauchschmerzen. Mildes Gemüse wie gekochte Kartoffeln oder leicht gegarte Möhren bieten Deinem Kind einen guten Einstieg für feste Nahrung.
  • 2. Manche Lebensmittel sind besonders für Kleinkinder schwer verdaulich. Dazu gehören Hülsenfrüchte, Kohl und gebratenes Ei. Gib Deinem Kind, wenn überhaupt, nur ganz wenig davon und nicht abends vor dem Schlafen. Achte danach auf seine Verdauung.
  • 3. Mit manchen Nahrungsmitteln hat Dein Kleines am Anfang vielleicht noch Probleme. Das kann harte Brotrinde sein oder Obstschale, an denen es sich verschlucken kann. Auch faseriges Fleisch oder Rohkost kann in zu großen Bissen schwer zu schlucken sein.

Hier findest Du ein paar Rezepte, die leicht zuzubereiten sind, Deinem Spätzchen und bestimmt auch der ganzen Familie schmecken.

Zum Frühstück

Wenn Du zum Frühstück ein ganz schlichtes Käsebrot isst, kannst Du das natürlich auch Deinem Kind geben. Du brauchst es vorher nur in kleine Stückchen zu schneiden. Dein Kind wird gern selbst danach greifen.
Wenn Du Müsli liebst, dann versuche doch mal diese Variante:

Frischkornmüsli

Pro Portion:

  • 50-60 g Flocken (Hafer- Dinkel- oder Weizenflocken, was Du magst)
  • Etwa 100 ml Flüssigkeit zum Einweichen (zum Beispiel eine Mischung aus Wasser und Fruchtsaft)
  • 1 TL gemahlene Mandeln
  • 1TL Rosinen oder anderer Trockenfrüchte
  • 2-3 EL Joghurt (es geht auch Milch oder Kefir)
  • 50 g Obst, geschält und in kleine Stücke geschnitten.

Alle Zutaten vermischen und einweichen lassen, am besten über Nacht im Kühlschrank. Am Morgen dann das geschnittene Obst dazugeben und nochmal durchrühren.

Der Zwischensnack

Oft wird unterwegs ein Snack gebraucht. Wenn Du mit dem Kinderwagen auf dem Spielplatz bist oder von einem Termin kommst ist es gut etwas dabei zu haben. Wenn es schnell gehen muss, dann sind geschältes und geschnittenes Obst in einer Box oder ungesalzene Dinkelstangen wirklich ein Segen.
Wenn Du Zeit hast etwas vorzubereiten, hast Du hier ein schönes Rezept für einen leckeren Snack, der für neue Energie sorgt.

Frucht-Käse-Spieße

Schäle und schneide verschiedene Obstsorten in kleine (Baby-) mundgerechte Würfel. Dafür eignet sich zum Beispiel Banane, Apfel Birne, Aprikose oder Pfirsich. Schneide nun jungen Gouda in ebenso große Würfel und stecke alles auf kleine Spieße.

Beim Essen musst Du mit den Spießen natürlich etwas aufpassen und es deinem Wurm genau vormachen und ihm helfen, aber es ist wirklich schön zu beobachten, wie die Kleinen sich vorsichtig die Würfel vom Spieß ziehen und dabei ganz runde Augen kriegen. So vereinst Du einen gesunden Snack mit einem Spiel, das Motorik und Beobachtung fördert.

Das Mittagessen

Ein ausgewogenes Mittagessen schmeckt der ganzen Familie. Hier ein Rezept, das wirklich schnell fertig ist:

Bunte Hack-Gemüse-Pfanne

Zutaten für 4 bis 6 Personen:

  • 1-2 EL Olivenöl
  • 200 g Parboiled Reis
  • 650 ml Gemüsebrühe
  • 3 Paprikaschoten oder etwa 500 g anderes Gemüse wie Möhren oder Erbsen.
  • 1 Zwiebel
  • 400 g Hackfleisch halb und halb
  • Salz und Pfeffer
  • 3 Esslöffel Tomatenmark
  • 100 g Schafskäse nach Belieben

1. Olivenöl in einem Topf erhitzen, den Reis darin kurz anbraten, dann 400 ml heiße Brühe angießen und kurz aufkochen lassen, Deckel auf den Topf geben, Herdplatte ausschalten und den Reis auf der noch warmen Platte etwa 20 Minuten quellen lassen.
2. Inzwischen die Paprikaschoten waschen, putzen und würfeln. Zwiebel fein hacken. In einer Pfanne 2 Esslöffel Bratöl erhitzen, Paprika- und Zwiebelwürfel 3 Minuten lang darin scharf anbraten und immer wieder rühren. Hackfleisch dazugeben und anbraten, salzen und pfeffern.
3. Tomatenmark in die restliche Gemüsebrühe einrühren und in die Pfanne gießen. Unter gelegentlichem Umrühren noch 4 – 5 Minuten kochen lassen. Fertig gegarten Reis untermengen und alles noch einmal abschmecken. Schafskäse zerbröseln und zugeben.

Das Abendessen

Eine leichte Suppe am Abend wärmt den Körper und belastet den Organismus während des Schlafens nicht.

Pastinaken-Möhren-Suppe

Zutaten für 4 Personen

  • 3 Pastinaken
  • 3 Möhren
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 l heiße Gemüsebrühe
  • 4 Wiener Würstchen (bei Bedarf)
  • Eventuell etwas Petersilie oder Schnittlauch

1. Öl in einem Topf erhitzen. Das Gemüse waschen, schälen und klein würfeln und einige Min. im Öl andünsten. Tomatenmark zugeben und kurz mitdünsten.
2. Gemüsebrühe zugießen und das Gemüse etwa 10 Min. zugedeckt garen.
3. Wenn Du Wiener dazu nimmst, dann schneide die Würstchen klein und gebe sie gegen Ende der Garzeit in der Suppe, damit sie heiß werden. Mit Schnittlauch oder Petersilie garnieren.