Hepatitis ist eine Leberentzündung, die meist durch Viren ausgelöst wird.
Die Virushepatitis, deren Ursache meist Hepatitis A, B, C, D oder E Viren sind, ist gekennzeichnet durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, leichtes Fieber und Gelbfärbung der Haut. Sie kann ohne Symptome abklingen, chronisch verlaufen und in manchen Fällen auch lebensbedrohlich werden.
Die wichtigsten Fakten zu Hepatitis A und B:
Hepatitis A
- Inkubationszeit: 2-4 Wochen
- Ansteckungsquellen: Unhygienische Verhältnisse. Oral wird das Virus über infizierte Nahrungsmittel(ungekochte Speisen, Wasser) übertragen, aber auch durch den Stuhl infizierte Personen, Toilettenspülungen, Türgriffe oder von mehreren Personen benutzte Handtücher.
- Symptome: Leichtes Fieber, Müdigkeit, Muskel-und Gelenkschmerzen,Übelkeit, Durchfall und Gelbfärbung der Haut sind Anzeichen einer Leberentzündung. Bei Kindern verläuft die Erkrankung oft symptomlos, dennoch sind sie Überträger der Viren. Dadurch kommt es oft zu kleineren Epidemien in Gemeinschaftseinrichtungen (Kindergärten, Tagesstätten )
- Dauer der Krankheit: 2-3 Wochen
- Bleibende Schäden: Die Hepatitis A heilt meist vollständig aus. Gefährlich ist die Erkrankung bei Personen mit vorgeschädigter Leber. Nach dem Durchmachen der Krankheit ist man dagegen immun.
Hepatitis B
Hepatitis B gehört zu den großen Gesundheitsproblemen der Menschheit. Weltweit sind etwa 240 Millionen Menschen, chronisch mit Hepatitis B infiziert.
- Inkubationszeit: bis zu 6 Monaten
- Ansteckungsquellen: Das Virus wird über Körperflüssigkeiten, wie Blut, Urin, Sperma, Muttermilch von Mensch zu Mensch übertragen. Schwangere, die während der Geburt infiziert sind, übertragen das Virus in 90 % der Fälle auf das Baby. Die angesteckten Babys entwickeln selbst selten eine Leberentzündung, sind jedoch eine Ansteckungsquelle und haben darüber hinaus ein erhöhtes Risiko an Leberkrebs zu erkranken.
- Symptome: Erste Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Widerwillen gegenüber bestimmten Speisen, Übelkeit, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen. Danach kommt es zur Gelbfärbung der Haut und der Augen. Der Stuhl kann hell werden, der Urin dunkel.
- Dauer der Krankheit: ca 4-6 Wochen.
- Bleibende Schäden: In 5 % der Fälle heilt die Hepatitis nicht ganz aus und geht in eine chronische Form über. Dies führt zu einer fortschreitenden Schädigung der Leber (Leberzirrhose, Leberkarzinom). Bei 1% der Betroffenen kommt es zu einem Totalausfall der Leber, was eine Lebertransplantation nötig macht oder letal endet.
Impfen gegen die Hepatitis in Österreich
Welche Impfungen gibt es gegen Hepatitis?
In Österreich gibt es Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B (gleichzeitiger Schutz gegen Hepatitis D). Das Serum steht sowohl als Einzel- oder als Kombinationsimpfstoff zur Verfügung. Die Impfung findet mit einem inaktivierten Virusimpfstoff statt. Die Schutzimpfung hilft zuverlässig gegen eine Infektion.
Für alle Kinder bis zum fünfzehnten Lebensjahr, die in Österreich leben, ist seit 1998 der Hepatitis B Impfstoff bereits in der Sechsfachimpfung für Säuglinge enthalten.
An einem Impfserum gegen Hepatitis C wird geforscht, gegen Hepatitis E existiert bereits ein Impfstoff, der aber in Österreich nicht zugelassen wurde.
Wie oft muss geimpft werden?
- Hepatitis A Impfung: Zur Grundimmunisierung benötigt man zwei Impfungen, im Abstand von sechs bis zwölf Monaten. Nach zwei bis vier Wochen ist man nach der ersten Injektion zu über 90% geschützt, nach der zweiten Impfung beträgt der Impfschutz nahezu 100% und hält mindestens 10 Jahre an. Danach wird eine Auffrischungsimpfung oder eine Titerbestimmung (Prüfung ob noch genügend Antikörper im Blut sind) empfohlen.
- Hepatitis B Impfung: Erwachsene, die noch keine Grundimmunisierung haben, sollten 3 Teilimpfungen erhalten. Die zweite Injektion nach einem, die dritte, nach 6 Monaten.
Wie lange der Impfschutz anhält, ist von der Immunantwort der jeweiligen Person abhängig (Antikörperbestimmung) Gehört man keiner Risikogruppe an, wird generell nach der Grundimmunisierung keine weitere Auffrischung empfohlen.
Für Personen, die unerwartet eine Reise in ein Risikogebiet antreten müssen, gibt es zwei Schnellschemata. Man kann entweder dreimal im Abstand von je einem Monat geimpft werden, oder den Impfschutz für ein Jahr kurzfristig aufbauen. Hierbei wird an den Tagen 0, 7 und 21 geimpft.
Seit 1998 erhalten Säuglinge in Österreich die Sechsfachimpfung. Findet die Auffrischung danach zwischen dem 7. und 13. Lebensjahr statt, geht man von einem lebenslangen Schutz aus.
Kinder, die vor 1998 geboren wurden und noch keine Sechsfachimpfung erhalten haben, sollten idealerweise vor dem 13. Lebensjahr (vor den ersten Sexualkontakten) mit der Hepatitisvorsorge beginnen.
Was kosten die Impfungen in Österreich?
Hepatitis A Impfung: Der Impfstoff kostet in Österreich pro Injektion um die 50 €. Dazu kommen noch die Arztkosten (ca. 20-40 €). Die Hepatitis A Impfung ist in Österreich nicht im kostenlosen Impfprogramm enthalten.
Entscheidet man sich für eine Kombinationsimpfung (Hepatitis A und B) muss man mit ca 85 € für eine Impfung zuzüglich der Kosten für die Verabreichung durch den Arzt rechnen.
Die Sechsfachimpfung für Säuglinge ist seit 1998 im österreichischen Impfplan enthalten.
Damit sind Kinder gegen Hepatitis B kostenfrei geschützt.
Die Hepatitis B Impfstoff kostet ca. 62 €.
Gibt es Nebenwirkungen?
Bei einer Hepatitis A Impfung sind außer lokalen Reaktionen der Impfstelle, keine zu erwarten.
Nebenwirkungen der Hepatitis B Impfungen hängen von der Kombination der Impfstoffe ab.
Es kann zu Rötungen und Schmerzen an der Impfstelle, Kopfschmerzen Übelkeit oder Durchfall kommen.
Bei der Sechsnachimpfung für Säuglinge (gleichzeitig Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus Influenza Typ B und Hepatitis B) ist kurzfristig mit Fieber bis 38 Grad, Unruhe und vermehrten Schreien zu rechnen.
Wer benötigt eine Hepatitisimpfung?
Hepatitis A Impfung wird empfohlen für:
- Kleinkinder, vor Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung (Kindergarten, Schule)
- Alle Personen, die in Lebensmittel- und Gastronomiebetrieben tätig sind
- Personen, die berufsbedingt einem Risiko ausgesetzt sind, sich mit Hepatitis A zu infizieren (Polizeibeamte, Tätowierer, Bestattungsdienst, Sexarbeiter, Rettungsdienst, medizinisches Personal, Betreuungspersonal von Flüchtlingen, Behindertenbetreuer usw.)
- Personen mit chronischen Leber- oder Darmerkrankungen
- Reisende, die ein Endemiegebiet aufsuchen wollen
Hepatitis B Impfung wird empfohlen für:
- Personen mit chronischer Lebererkrankung
- Dialysepatienten und Personen mit häufigem Bedarf an Plasmaprodukten
- Personen mit Immundefiziten
- Personen, die häufig ihren Sexualpartner wechseln
- Beschäftigte, die in medizinischen Berufen tätig sind
- Berufsgruppen, die mit Blut oder verunreinigten Injektionsnadeln in Verbindung kommen
(unter anderem Rettungsdienst, Laborbedienstete, Polizisten, Gefängniswärter, Reinigungspersonal, Piercer, Sexarbeiter) - Kontaktpersonen zu Hepatitis B – Erkrankten
- Migranten, die aus einem Land mit hohem Hepatitis B Vorkommen stammen
- Reisende, in Gebiete mit hohem Infektionsrisiko
- Personen mit intravenösen Drogengebrauch
- Neugeborene, deren Mütter während der Geburt mit dem Virus infiziert waren.